Mittwoch, 16. Juli 2008

Noch'n Spleen...

Ab heute gibt's eine neue Rubrik in diesem Blog, das eigentlich mal als Strickblog gedacht war. *gibbel* Ich nadele immer noch, aber derzeit nicht so schnell. Und so will ich mein ältestes Hobby mit einbeziehen und das aus einem Grund, der derzeit eher traurig ist: Kakteen.


An und für sich eine schöne Angelegenheit. Ich hege meine Schätzchen schon seit über dreißig Jahren. Meine ersten waren Osterkakteen, die ich zum 7. Geburtstag bekam und seither pflegte. Mit zwölf bekam ich eine kleine gelb blühende Rebutia von der Nachbarin geschenkt. Bei Oma bestäubte ich heimlich den blühenden Kaktus und freute mich später tierisch, dass ich Samen ernten konnte. Aus der Bibliothek besorgte ich mir Fachliteratur und damit alle Grundlagen, um erfolgreicher Kakteengärtner zu werden. Ich säte und zog Keimlinge groß. Jahre später blühten sie. Auch der Hamatocactus setispinus aus Omas Kakteensamen. Immer wieder fanden auch neue Pflanzen bei mir ein neues Zuhause.

Die Sammlung wuchs und überstand vier Umzüge problemlos. Den fünften eigentlich auch, nur den letzten Winter nicht.

Weil ich im neuen Heim keine günstigen Überwinterungsmöglichkeiten habe, wandte ich mich im letzten Herbst an eine Gärtnerei, die sich auf das Überwintern von Exoten spezialisiert hat und in der ich bereits meine Citri sehr zufrieden überwintern ließ. Ich bekam auf meine Anfrage bezüglich der Überwinterungsbedingungen für Kakteen - hell, kühl, trocken - ein vertrauenswürdiges "kein Problem" versichert und gab meine Pflanzen ab.

Ihr ahnt schon, was kommt oder?

Um es kurz zu machen: im Frühjahr erhielt ich völlig nasse Pflanzgefäße. Die Hälfte der Kakteen konnte ich sofort entsorgen, denn die waren schon matschig. Ein Viertel hatte abgefaulte Wurzeln, der Rest war unnatürlich aufgepumpt. Ich war so geschockt, dass ich erstmal handlungsunfähig war und das Elend nur beseitigen wollte. Im Nachhinein bemerkte ich, dass mir sogar falsche Pflanzen untergeschoben wurden, weil schon in der Gärtnerei Verluste entstanden waren. Und man hat mich darüber nicht mal informiert! (Alle hier abgebildeten Kakteen gibt es nicht mehr.)


Mittlerweile stehen alle restlichen Exemplare in neuem Substrat. Verluste gibt es immer noch bei den "Entwurzelten". Aber ich konnte zumindest einen Teil der Wegwerfkakteen über Kindel retten. Hoffe ich zumindest, denn ob das alles was wird, wird sich erst noch zeigen. Bei Haage in Erfurt bestellte ich zum Trost ein paar Neue. Und ich habe dieses Jahr das erste Mal seit den 80ern wieder Samen ausgebracht!

2 Kommentare:

AB hat gesagt…

[gepostet von http://wollwelt.blogspot.com am 16.07.08, 06:52]
__________________

Huhu Antje, das ist aber ärgerlich!!!! Ich mag auch Kakteen, hab aber nur 3, einen Kugelkaktus mit gelben Stacheln, einen mit roten und noch was Kleines. Ich hab wenig Platz auf den Fensterbänken, weil ich ja auch Orchideen so mag und die wollen immer ein Ruheplätzchen nach der Blüte... und das kann dauern. Normalerweise stehen meine 3 im Sommer draußen, aber dieses Jahr hab ich sie mal wieder ständig hin und her geschleppt wegen des Regens... jetzt bleiben sie drinnen, ich bin die Schlepperei satt.

Na dann freu ich mich jetzt auf Kakteenfotos...

Liebe Grüße Andrea

AB hat gesagt…

[gepostet am 16.07.08, 09:58]
__________________

Hallo Andrea,

Ich werde wohl in memoriam ab und zu auch mal ein altes Bild mit reinstellen. Dieser so schön pink Blühende hat es gottseidank überlebt, aber an Blüte war dieses Jahr nicht zu denken...
Besonders schmerzlich waren der Verlust des Greisenhauptes, des oben abgebildeten Lamellenkaktusses, einer 25-jährigen Mammilaria boolii und eines selbstgezogenen Thelocactus bicolor. (Kannst ja bei Interesse mal googeln, aber ich habe noch Fotos von den letzten beiden...)
Komisch, es sind nur blöde Pflanzen, aber sowas kann mich echt ärgern. Nun muss ich wieder überlegen, wohin ich die dornigen Dinger im nächste Winter packe...
Blühen denn Deine drei Kakteen regelmäßig?

Gruß, Antje