Gestern haben Frau Schneckenkind und ich einen Ausflug nach Düsseldorf gemacht. In den Rheinterrassen findet an diesem Wochenende das Wollfestival statt und wir ließen uns locken.
Wir bekamen sogar noch einen kostenfreien Parkplatz in der relativen Nähe zum Veranstaltungsort. Dabei war es für uns eine Freude, am Rhein entlang zu laufen. Na ja, vielleicht bis auf die Wespenplage, die auch dort unübersehbar war.
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Düsseldorf - auf dem Weg zu den Rheinterrassen |
In der langen Frauen-Schlange vor dem Eingang schwirrten zahlreiche dieser Nutzinsekten um die Wartenden herum. Zum Glück ging der Einlass recht zügig voran. Im Gebäude drängten sich die Besucherinnen und teilweise war es unmöglich, sich die Garnstränge und anderen Objekte näher anzusehen. Wegen das Gedränges habe ich dann auch auf das Fotografieren verzichtet. Stress wollte ich nun wirklich nicht. Ein Bild war dann doch drin, als wir eine Pause zum Regenerieren, Trinken und Essen einlegten.
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Zwischenergebnis |
Wir waren von den angebotenen Garnen und Zubehören schon recht begeistert. Die Preise der überwiegend handgefertigten Produkte bremsten jedoch unser Kaufverhalten erheblich. Ich habe schon dreimal überlegt, ob ich mir das Garn für ein lang geplantes Tuch gönnen sollte. Zwei andere Stränge Sockengarn konnte ich einige Zeit zuvor nicht ignorieren. Wozu bin ich denn auch nach Düsseldorf gefahren?
Im Laufe des Tages lichteten sich die Reihen und das Gedränge ließ nach. So kam es, dass wir insgesamt drei Runden durch die Halle drehten, bis wir letztlich sicher waren, alles ausreichend begutachtet zu haben. Hach, es war schon eine Wonne, die edlen Garne mit Maulbeerseide, Yak oder Kamel zu fühlen.
Gern hätte ich mal ganz spontan etwas Außergewöhnliches mit nach Hause genommen, doch ich bin so einfallslos, was Projekte angeht. Da sehe ich ein hübsches Garn und mir fällt einfach nicht ein, was ich daraus stricken könnte. Also bleibt es da, wo es hängt oder liegt.
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So schöne Knöpfe |
Was ich hingegen gut kann, ist "unnützen" Kleinkram kaufen. So musste ich vier
Knöpfe einheimsen, weil ich sie superschön fand. Auch hierfür habe ich bis dato keine Verwendung. Aber wer weiß, da könnte sich noch etwas ergeben.
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Meine Ausbeute im letzten Licht des Abends |
Am Abend hatte ich dann Bedenken, ob ich gut schlafen kann, denn im meinem Kopf war alles bunt. Schön bunt. Ich mag das ja, diese
Vielfalt an Färbungen. Am liebsten hätte ich einen ordentlichen Haufen Kohle in der Tasche gehabt und zuhause einen etwas größen Vorratsraum. Dann hätte ich viele Händler glücklich gemacht. Ganz sicher. Aber leider hatte ich weder das eine noch das andere.
Heute freue ich mich darüber, dass ich gestern doch die Dibadu-Merino-Stränge mitgenommen habe. Es wird diesmal ein Tuch für mich werden. Die Wolle ist sechsfädig, was schon ganz ordentlich in Richtung Winterkuscheltuch gehen wird. Und genau das soll es auch.
Und übrigens - geschlafen habe ich auch gut. Es gab keine wolligen Albträume.