Montag, 10. Oktober 2011

Im Erzgebirge

Wir waren mal wieder in meiner alten Heimat. Neben Familienbesuchen (unter anderem auch in der Funktion als Geburtstagsüberraschungsgäste) nutzten wir das umwerfend schöne Wetter, um die Nase in die Sonne zu halten.


Auf dem Fichtelberg hielten wir die Nase außerdem auch in den heftig wehenden Wind. Man sieht auf dem Bild gar nicht, wie es so pustet. Drei Tage später hat es an selber Stelle das erste Mal geschneit.

Bei einem Streifzug durch die "Mannelläden" in Annaberg erfuhren wir, wie auch der erzgebirgische Volkskunstmarkt von Billigimitaten aus China oder Osteuropa überrollt wird. Die Kopien werden inzwischen immer perfekter und deren Händler werben mit 20% Preisnachlass auf eh schon sehr günstige Preise. Leute, wenn Ihr wirklich überlegt, Euch ein echt erzgebirgisches Räuchermännchen oder Nussknacker oder was weiß ich zu kaufen, dann lasst Euch sagen, dass die originalen Figuren niemals mit Preisnachlässen verkauft werden und immer einen Stempel bzw. Warenzeichen an sich tragen. Lasst Euch nicht von Markenfälschern über den Tisch ziehen. Es ist hier wie überall: gute Ware hat ihren Preis.


In Annaberg gibt es eine Gaststube, deren Name Programm ist: "Zum Neinerlaa". Dort gibt es das ganze Jahr über das erzgebirgische Weihnachtsfestmahl. Allerdings mit Einschränkungen. Das echte Neunerlei in Variationen bekommt man nur von November bis Februar. Die abgespeckte Version mit Sauerbraten schmeckte aber auch sehr lecker. Eigentlich ist der Verzehr dieser Festspeise außerhalb des 24. Dezembers reiner Frevel, doch ich, als Exilerzgebirgerin, habe mir genau dies erlaubt. Wer mehr zum Neunerlei wissen möchte, klickt einfach drauf.


Im Schaufenster des Wollegeschäfts an der St. Annen-Kirche entdeckte ich diese Werbung. Zuerst dachte ich ganz was Anderes. *zwinker*


In der aktuellen Zeitschrift "Mein schönes Land" lasen wir von der Dahliengärtnerei Paul Panzer (kein Scherz!) in Bad Köstritz. Welch ein Glück, dass gerade Dahlienzeit ist und wir auf der Heimfahrt quasi dort vorbei kamen. Also fix runter von der A4 und geradewegs nach Köstritz. Dort bekamen wir nach einiger Zeit wunde Augen, denn eine Blüte war schöner als die andere.


Diese Sorte heißt "Oriental Dream" und ich finde sie wunderschön, obwohl die Blütenfarben nicht einmal meinen Favoriten entsprechen. Außerdem entdeckten wir eine einfache Wildform mit dunklem Laub und dunkelroter Blüte. Die könnte mir noch so gefallen, aber auch "Black Jack" und "Gryson's Yellow Spider" und... Geht nicht? Stimmt.

Inzwischen hat uns der Pott wieder und wir haben mal eben neue Fenster bekommen, jede Menge Wäsche gewaschen, Gardinen in Arbeit, das Gewächshaus von außen geschrubbt und noch so viel vor die nächsten Tage. Mein lieber Scholli!

Keine Kommentare: