Dienstag, 1. Juni 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage

Nach meiner Beobachtung gibt es unterschiedliche Arten von Strickerinnen, grob konnte ich folgende Kategorien feststellen:
  • die Forscherin: erschließt sich gern neue Techniken, ist an neuen Methoden sehr interessiert, eignet sie sich an und integriert sich gern in ihre Strickpraxis
  • die Beständige: hat ein festes Repertoire an Techniken, aus denen sie schöpft, ist an einer Erweiterung nicht sehr interessiert.
  • die Historikerin: interessiert sich für das Stricken in der Vergangenheit, von Vintage Knits über vergangene Jahrhunderte bis hin zu mittelalterlichen Vorläufertechniken. Rekonstruiert gern.
  • die Innovative: ihr geht es darum, auch stricktechnisch die neuesten Trends aufzunehmen und zu verarbeiten.
  • die Selbstlose: strickt meist für wohltätige Zwecke und/oder andere (Familie, Freunde, auch Auftragsarbeiten)
  • die Avantgardistin: ihre Strickpraxis beginnt dort, wo andere längst aufgehört haben: sie arbeitet mit Plastikbändern, Draht, Kassettenbändern, ist im Freeformbereich tätig oder strickt prinzipiell ohne Anleitung.
  • die, die Faserverarbeitung wörtlich nimmt: strickt vor allem mit Materialien, die sie, soweit es ihr möglich ist, selbst verarbeitet hat (Schafe scheren, Wolle waschen, Kardieren, Färben, Spinnen etc.)
Kaum jemand erfüllt eine Kategorie vollständig (Schafe scheren...) oder gehört ausschließich einer einzigen Kategorie an. Wo würdest du dich sehen? Bist du damit zufrieden oder würdest du dir gerne etwas anderes erschließen?

...fragte das Wollschaf in Woche 22/2010.

Schäfchen, bist Du unter die Analytiker gegangen? Über die Einsortierung in Strickschubladen habe ich noch nie nachgedacht. Aber wenn du es so genau wissen willst, dann oute ich mich als derzeitige selbstlos beständige Historikerin.

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