Freitag, 20. Juni 2014

Orkanwehen

Nach längerer Zeit melde ich mich einmal wieder mit einem Thema aus dem Leben zurück. Eigentlich sollte dies ein kurzer Bildbericht unseres schönen Urlaubs werden, doch "Ela" vom Pfingstmontag machte einen Strich durch die Rechnung.

Der Orkan wütete so heftig, dass mir Angst und Bange wurde. Solch ein Unwetter hatte ich bis dahin nicht erlebt. Bei uns lief das Wasser von der Decke, weil der Sturm ein Loch ins Dach riss. Das Wasser drang durch die geschlossenen Fenster und draußen flogen Blätter, Zweige, Äste... Ich dachte immer nur: "bitte, lass die Scheiben ganz". Sie blieben.

Am Ende des Gewitters waren die Straßen vom abgerissenen Laub grün bedeckt. Ein sehr surreales Bild. Nichts sieht mehr aus wie zuvor. Egal, wohin man kommt - überall kaputte Bäume (mal ganz angesehen von vollgelaufenen Kellern, defekten Dächern oder begrabenen Autos, denn die sind ja inzwischen von der Bildfläche verschwunden).

Unser Garten. Da hinten war mal ein Sitzplatz und es stand eine Hecke
In unserem Garten liegt seit dieser Nacht ein 15-Meter-Baum vom Nachbarn quer auf dem Sitzplatz, den er komplett unter sich begraben hat, genau so wie eine alte Buchenhecke. (Wir haben durch das Sturmgeheule nicht einmal gehört, dass er fiel.) Man bekommt einfach keinen Baumdienst, weil diese alle mit Aufräumarbeiten in öffentlichen Räumen beschäftigt sind. Also werden wir selbst Hand anlegen müssen.

Am Marktplatz, zwei Tage nach "Ela". Hier hat es mehrere große Bäume getroffen
An der Zeche Lothringen - normalerweise liegen hier keine Äste und Büsche herum
Öffentliche Grünanlagen, Wälder, und Friedhöfe sind bis auf weiteres gesperrt, weil die Gefahr durch sturmgeschädigte Gehölze zu groß ist. Die Bochumer Schulen blieben bis letzten Freitag aus gleichen Gründen geschlossen. Die Hauptverkehrswege waren schon nach zwei, drei Tagen wieder passierbar. An dieser Stelle ein großes Lob an alle Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei, Dachdeckern, Baumdiensten und den anderen Ungenannten.

Eine Siedlung am Stadtrand Bochums
Was mich sehr traurig macht, ist die Anzahl großer geschädigter Bäume, die nach ihrer Beseitigung ein sichtbares Loch im Stadtbild hinterlassen werden. Von manchen blieb nur ein meterdicker Stamm stehen.

An der Peter-Petersen-Schule hatte dieser entwurzelte Baum zwei Autos unter sich begraben
Bei allem Unglück bin ich dennoch dankbar, dass wir vom Urlaub schon zuhause waren, unser Keller trocken blieb, kein Fenster oder Auto kaputt ging und mein Gewächhaus unbeschädigt stehen blieb. Andere hat es da schlimmer getroffen. Jetzt hoffe ich nur, dass so ein Wetter nicht wieder kommt. (Doch ich fürchte, dass dies, bedingt durch den Klimawandel, ein Wunschtraum bleibt.)

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