Freestyle-Weste

Wenn man etwas fertig gestellt hat, das jahrelang unbeachtet in der Versenkung verschwand, dann fragt man ich unweigerlich: 'warum musste das jetz so lange dauern?' In der Tat. Warum? Lag es an der Unlust? An der Angst, zu scheitern? Gefiel das Projekt plötzlich nicht mehr?

Wie dem auch sei, es schließen sich Kreise und somit kam auch das liegen gebliebene Westen-Projekt, für das ich damals so schlichte und schöne Lederknöpfe besorgte, endlich von den Nadeln und zu einem guten Ende. Zwar würde ich, rückblickend betrachtet, von diesem Verlaufsgarn zwei Knäuel parallel verstricken, um damit die ungleichen Farbblöcke zu vermeiden oder wenigstens abzumildern. Aber für den Hausgebrauch ist das Werk ohne Anleitung allemal zu gebrauchen. Und für den Einsatz im häuslichen Bereich war sie von Angfang an vorgesehen.

Weil ich keine Anleitung hatte und ich Anleitungen ja auch nicht so mag - vergleiche meine bisherigen Reinfälle mit Maschenproben und daraus relutierenden Strickstücken - habe ich aus dem Lameng gestrickt. Improvisation ist alles. Zuerst Rücken- und Vorderteile, diese mit außen liegender Kante zusammen gehäkelt. Dann erschienen mir die Armlöcher zu groß und ich strickte kleine Dingse 😆 an. Die Knopfblende habe ich kraus rechts gestrickt und zum Abschluss bekamen alle Kanten einen I-Cord verpasst. Ach ja, Knöpfe mussten noch an die Weste. Fertig.

Inzwischen ist das Fräckchen ausgiebig getestet worden und es hält mich kuschelig warm. Sehr angenehm.

Lana Grossa | Vario | Farbe 003 | Gr. 40 | für mich

Halsausschnitt mit krauser Blende

Ich mag diese Lederknöpfe immer noch

Das Ärmeldings

I-Cord am Saum und nach außen zeigende Häkelkante zwischen Vorder- und Rückenteil

Lange habe ich auf schönes Wetter für brauchbare Fotos gewartet, doch kaum liegt Schnee bei herrlichstem Sonnenschein und knackigen Minusgraden, kann ich nicht aus den Augen schauen. Bitte verzeiht mir die verkniffene Miene.

P.S.: Zu den Stulpen folgt bald ein neuer Beitrag.