Freitag, 23. August 2019

Wollfestival Düsseldorf 2019 - eine Nachlese

Kurz entschlossen fuhren Fr. Schneckenkind und ich letzten Samstag nach Düsseldorf, da das diesjährige Wollfestival lockte. Uns hatte es 2018 richtig gut gefallen und wir wollten uns die Chance zu einem erneuten Wollebad nicht entgehen lassen. Allerdings folgten wir einem Hinweis von Fr. Allerlei Strickerei, die vergangenes Jahr bemerkte, dass nachmittägliches Shoppen wesentlich entspannter vonstatten ging.

Zu diesem Punkt kann ich sagen, wir waren völlig relaxt unterwegs und nutzten die reichlich drei Stunden ausgiebig zum Schauen, Fühlen und auch Kaufen. Klar. Wir hatten kein Gedrängel und konnten völlig frei in unserer Wahl an die Stände heran. Und - stellt Euch vor - es gab immer noch etwas zu kaufen.

Dieses Jahr ist Grün!
Ich hatte mich diesmal finanziell etwas besser ausgestattet und stellte am Ende des Tages fest, dass ich mein Budget fast vollkommen ausgeschöpft hatte. Nun ja, das Beutelchen war auch anständig gefüllt. Nicht, dass nicht noch etwas Platz gewesen wäre... Aber die Vernunft war eben stärker. Gottseidank!

Meine Ausbeute
So hüpften zwischen 15:00 und 18:00 Uhr nach und nach Garne von Regia, PondeRosa, Locoporella, Schoppel, Rohrspatz & Wollmeise sowie Zitron in den Beutel.

Genau meine Farben
Regia ging mit, weil es einfach ein unschlagbar günstiges Angebot war. PondeRosa überzeugte mich ebenfalls mit dem Preis, aber in erster Linie mit den Farben. Es sind Uni-Färbungen, die ich mir öfters wünsche: ein genialer Farbton mit leichten Nuancen in hellere und dunklere Bereiche. Das Garn lebt.

Das Yak-Garn in der Sonne und von Nahem
Locoporella hatte ich zu allererst im Beutel, weil ich neugierig auf Yak war, dem super flauschigen Griff nicht widerstehen konnte und auch den Farben erlegen war. Zack - 22,90 € für 100 g (Zusammensetzung 70 % Merino, 20 % Yak, 10 % Polyamid). Was willste machen? Apropos - ich habe noch keine Ahnung, was ich damit machen möchte. Erstmal angucken und fummeln.

Dann gab es noch einen Stand mit besonders verlockendem Angebot. Dem hielt ich jedoch stand. Worum geht es? Um derbe Garne der kleinen englischen Manufaktur The Little Grey Sheep. Die kannte ich bisher nicht und das Griffgefühl war so direkt nach Seidengemischen, Merino oder Yak eher Drahtbürste, doch ich habe ja etwas übrig für solche Qualitäten. Jedenfalls fand ich an mehreren Farbtönen großen Gefallen. Die behalte ich mal in Sinn.

Wirtel aus Akazie und Schaft aus Esche
Herr Locke aus Freital war den weiten Weg von Sachsen mit seinen handgedrechselten Spindeln angereist. Schon im letzten Jahr hatte ich ein Auge geworfen, aber nicht mehr. Dieses Mal ging ich zielgerichtet an den Stand und erfuhr eine hervorragende Beratung, konnte Spindeln testen und so entschied ich mich für eine Tiefwirtelspindel mit gerade mal 24 g Gewicht. Dagegen bringt mein Anfängerprügel sicherlich das Dreifache auf die Waage. Frisch mit Holzbutter eingerieben erstand ich mein neues Spinnutensil und steckte es in den Beutel. Ein Test steht bislang noch aus. Aber ich bin guter Dinge.

Nobody is perfect - Orient
Erfreut war ich, dass auch die Wollmeise am Start war. Über die Jahre hatte ich das bunte Vögelchen aus den Augen verloren. Wohl auch deshalb, weil der Shop ständig ausverkauft war und die Stränge von der Strickergemeinde so gehypt wurden, dass man schon glaubte, die Garne kämen aus einem fremden Universum.

Auf dem Wollfest hatte ich Bedauern für all die Händler, die ganz hinten im Silbersaal untergebracht waren. Dazu gehörte auch der Stand der Wollmeise. Draußen war es trübe und regnerisch, drinnen gab es auch keine vernünftige Beleuchtung. Ich konnte kaum die Farben erkennen, als ich die Stränge begutachtete. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frau Wollmeise glücklich mit ihrem Stellplatz war. Schade.

Huch! Schon war die Zeit um. Kurz vor 18:00 Uhr zogen wir glücklich von dannen. Nicht, ohne noch einen verrückten Zauberball von Schoppel mitzunehmen. "Frische Fische" gehen immer.

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