Mittwoch, 30. Juli 2008

Mal was Kühles für zwischendurch...

Boah, hab' ich nicht letztens noch mit 'nem Africa-Voodoo die Sonne hervor locken wollen? Inzwischen könnte ich es fast bereuen. Ich kann diese fürchterlich drückende Hitze nicht leiden! Dabei will ich mich noch nicht mal so schrecklich beklagen, denn immerhin sind es nur um die 30 °C. Und ich flehe um Erbarmen, dass es keine 40 °C werden.

Damit es wenigstens mental etwas abkühlt, habe ich diese fantastische Wolle von Schoeller + Stahl verstrickt. Das Päckchen liegt schon seit mehr als einem Jahr bei mir im Vorrat. Nun lockten mich die kühlen Farben und - Rummel-die-Katz - war das frische Pärchen fertig. Ich finde es unheimlich schön.

Fortissima Socka | Celebration Wollness | Farbe 8065 [Rauch] | Gr. 39 | für meine Frau
P.S.: Die Wärme macht mir beim Stricken überhaupt nichts aus, was viele Leute, die mich nadelnd sehen, verwundert. Wie geht's Euch damit?

Dienstag, 29. Juli 2008

Die verstrickte Dienstagsfrage

Sicherlich habt ihr auch etliche Handarbeitsbücher und -zeitschriften daheim. Mich würde interessieren, ob ihr aus allen schon etwas nachgearbeitet habt oder ob es auch welche gibt, die ihr nur durchgeschaut habt. Habt ihr vor, doch noch irgendwann etwas daraus nachzustricken (-häkeln)? Oder blättert ihr einfach nur immer wieder gern darin und schaut Euch die Modelle an? Hat es auch Bücher und Zeitschriften darunter, von denen ihr enttäuscht seid oder die Anleitungen sich als zu schwierig erwiesen haben?

...fragte das Wollschaf in Woche 31/2008.

Meine Handarbeitsliteratur ist sehr überschaubar. Ich habe einige Uralt-Zeitschriften im Keller liegen, zwei kleine Stickhefte mit Weihnachtsmotiven, ein über 20 Jahre altes Strickmusterbuch und eins mit allen gängigen Aranmustern.

Irgendwoher bekam ich letztens ein ein Strickbuch, das mindestens 30 Jahre alt ist. Und ich fand darin eine Kurzweste, die ich im Mai angeschlagen habe. Mal sehen, wann ich wieder Lust habe, sie weiter zu stricken. Spätestens im Herbst soll sie fertig sein.

Um auf die Frage zurück zu kommen: Ich habe bisher nur wenig nach Anleitung gearbeitet. Ich nutze die Vorlagen eher als Anregung für eigene Wege. Wie ich das mache, weiß ich hinterher auch nicht mehr. Vielleicht könnte man dazu Stricken nach Augenmaß sagen???

Samstag, 26. Juli 2008

Spritztour zu Kakteen-Haage

Boah, war das ein Tag!!!

Turbinicarpus klinkerianus §
Ganz kurz entschlossen sind wir heute nach Erfurt zu Kakteen-Haage gefahren. Die Lücken in meinem Bestand musste ich unbedingt wieder füllen und deshalb blieb mir echt nix anderes übrig. *pfeif* und *zwinker* Nein, ich wollte unbedingt mal einen Blick in die Gewächshäuser der ältesten Kakteenzucht Europas werfen und dabei gleich ein wenig Nachschub besorgen. Gesagt - getan. So sind wir bei bestem Kaktuswetter (schwülwarm hoch drei) an die 400 Kilometer geflitzt.

Mammillaria boolii
Bei Haage erwarteten uns zwei riesige Gewächshäuser mit verkaufsbereiten Kakteen und weiteren Sukkulenten. Der gute Vorsatz, nur fünf oder sechs vorher ausgewählte Kakteen mitzunehmen, fiel natürlich schon nach den ersten Pflanzentischen. Die Auswahl war einfach zu groß. Vor allem die Exoten und selteneren Kakteen fanden mein Interesse. So etwas wie Lophophora williamsii, vielleicht eher bekannt als "Schnapskopf", findet man nicht im Gartencenter.



Als ich nach anderthalb Stunden völlig k.o. aus dem Tropenklima des Gewächshauses wieder in die mitteldeutsche Tropenluft trat, hatte ich einen knallroten Kopf und den kleinen Karton voll mit 14 Pflanzen. Du wolle gucken??


Da steht so allerhand bunt gemixtes Kugelgedöns beieinander. Besonders beeindruckend sind im Moment die drei Blüten der Lobivia rechts hinten. Auf dem Bild wirkt das Rot viel zu hell. In Wirklichkeit ist es viel dunkler. Neben dieser Ladung ist eine kleine Säule zusätzlich mit ins Ruhrgebiet gekommen. Die war aber zu groß, um sie hierbei zu fotografieren.


Nachdem wir in der unsäglichen Hitze noch ein wenig in Erfurts Altstadt herumgeschlichen waren und - welch Segen! - ein Eis vertilgt hatten, verschoben wir den Besuch des Doms und der Krämerbrücke auf einen nächsten Besuch. Wir wollten nur noch nach Hause.

Soweit lief auch alles glatt. Bis wir mal wieder in Dortmund feststeckten. Stau. Im Radio hörten wir von den schweren Gewittern, den über 100 Feuerwehreinsätzen allein in dieser Stadt, der Vollsperrung der B 1 wegen Überflutung, sowie der Absage des geplanten Freundschaftsspiels von Borussia Dortmund und Juventus Turin. Die Überreste des Unwetters konnten wir überall sehen. Und auch das Wasser durften wir nach einer Stunde Schleichzeit zwischen Dortmund und Bochum noch pflügen. Alles in allem ein Wahnsinnstag!

Freitag, 25. Juli 2008

Ausgeraubte Schatzkammer!

Es ist ja schon lange her, dass ich mir die letzte Wolle gekauft habe. Ein paar Monate immerhin. So bin ich vorgestern etwas in der Gegend herumgejöckelt, um dem nächsten Opal-/Zitron-Händler meine Aufwartung zu machen. Im Sinn hatte ich die Opal Fantasie in der Farbe 1911 oder meinetwegen auch 1917. Ich weiß, dass ich sie da im Winter in den Händen hatte. Offensichtlich hatten sie seitdem auch andere Leute in den Händen, dann im Sinn (genau wie ich!), aber dann auch im Korb und schließlich zuhause. Anders konnte ich mir die Sortimentlücke nicht erklären. Ich war ja doch etwas traurig, weil ich mich richtig darauf gefreut hatte.

Doch Trost konnte ich schnell finden: drei Zitron-Garne trug ich freudig zur Kasse und anschließend nach Hause. Sollen jetzt doch andere heulen! *gibbel*

Donnerstag, 24. Juli 2008

Aus der Babystation

Mein erstes Kakteen-Aufzucht-Experiment seit den frühen Achzigern startete ich am 25. Juni mit vier ganz verschiedenen Arten. Es dauerte auch nicht lang, bis sich die ersten Samendeckel lösten und winzige gelb-grüne Kügelchen aus dem Samenkorn krochen. Von jeder Art sind zumindest ein paar aufgelaufen. Dann kam das kühle, regnerische Wetter und in meiner Babystation stagniert es seitdem. Ich hoffe auf weitere Fortschritte, wenn das warme Wetter dieser Tage anhält.

Zuerst einmal möchte ich den größten Brummer unter den vier Arten vorstellen: Eriosyce sandillon, hier ca. 2 Wochen alt:

Mittwoch, 23. Juli 2008

Always the sun...

Vor einigen Wochen waren meine Frau und ich bei uns im Wolleladen. Wie das immer so ist - man findet doch ständig etwas Interessantes. Als ich aber dieses, von Frau gefischte, Gruselknäuel erblickte, erschauderte ich ob der Farben und des vermeintlichen Chaosmusters. Na ja, die Geschmäcker sind sooo verschieden. Letzte Tage konnte ich dieses Chaoskäuel in meinem Vorrat nicht mehr erdulden. Es wanderte schnurstracks auf die Nadeln und heraus kam ein erstaunlicherweise moderates Muster.

Fertig ist das Paar schon seit Sonntag, aber weil wir ja diese trüben Regentage hatten, wartete ich mit dem Foto bis heute. (Musik des Tages: Always The Sun, The Stranglers, 1986)

Rico| Superba Druck | Farbe 8406 | Gr. 39 | für meine Frau

Dienstag, 22. Juli 2008

Die verstrickte Dienstagsfrage

Ich sitze sehr oft vor Anleitungen, bei denen große Passagen des Strickstückes glatt rechts gestrickt werden. Ich möchte auch gern solche Modelle nacharbeiten, aber bei mir sieht ein glatt rechts gestricktes Strickstück sehr ungleichmäßig aus, weil ich die Maschen total unregelmäßig abstricke. Ich versuche auch immer alles ordentlich straff zu ziehen, aber es hilft nichts. Wie gelingt es euch, ein sauberes Maschenbild zu erzielen? Gibt es irgendwelche Tricks und Kniffe, die mir das Leben erleichtern würden? Ich würde mich über jede Hilfestellung freuen.

...fragte das Wollschaf in Woche 30/2008.

Auweia, das kenne ich gut. Dieses Problem verfolgt mich schon seit ich stricke. Daher stricke ich auch liebend gern rund (und rechts). Man kann das Problem vielleicht vertuschen, indem man zu einem Garn mit Farbverläufen greift. (Vielleicht so etwas in der Art wie die Heather-Färbungen von Jamieson's.) Ansonsten bleibt wohl nur üben, üben, üben, bis die Fadenspannung ein gleichmäßiges Strickbild ergibt. Das bedeutet bei mir in der Linksreihe deutlich mehr Spannung, als in der rechten.

Freitag, 18. Juli 2008

Africa (Voodoo Master)

Die Africa-Serie von Regia hatte mir gut gefallen. Gleich mehrere Farbvarianten zogen bei mir ein. Diese pastellne hier heißt Namibia.

Ein bißchen hoffe ich auch, dass diese africanischen "Archiv-Socken" die Sonne wieder ein wenig hervorlocken. Es müssen ja nicht gleich 30°C werden. Und dann spiele ich wieder "In the dark deep jungle I hear the wild drum - My heart beats faster knowing my time's come - The voodoo master waiting for nightfall - Draws signs of magic on my white woman skin - - - Africa, charms me with her power..." (Rose Laurens, 1983.)

Regia | Africa Color | Farbe 1851 [Namibia] | Gr. 38 | für mich

Mittwoch, 16. Juli 2008

Noch'n Spleen...

Ab heute gibt's eine neue Rubrik in diesem Blog, das eigentlich mal als Strickblog gedacht war. *gibbel* Ich nadele immer noch, aber derzeit nicht so schnell. Und so will ich mein ältestes Hobby mit einbeziehen und das aus einem Grund, der derzeit eher traurig ist: Kakteen.


An und für sich eine schöne Angelegenheit. Ich hege meine Schätzchen schon seit über dreißig Jahren. Meine ersten waren Osterkakteen, die ich zum 7. Geburtstag bekam und seither pflegte. Mit zwölf bekam ich eine kleine gelb blühende Rebutia von der Nachbarin geschenkt. Bei Oma bestäubte ich heimlich den blühenden Kaktus und freute mich später tierisch, dass ich Samen ernten konnte. Aus der Bibliothek besorgte ich mir Fachliteratur und damit alle Grundlagen, um erfolgreicher Kakteengärtner zu werden. Ich säte und zog Keimlinge groß. Jahre später blühten sie. Auch der Hamatocactus setispinus aus Omas Kakteensamen. Immer wieder fanden auch neue Pflanzen bei mir ein neues Zuhause.

Die Sammlung wuchs und überstand vier Umzüge problemlos. Den fünften eigentlich auch, nur den letzten Winter nicht.

Weil ich im neuen Heim keine günstigen Überwinterungsmöglichkeiten habe, wandte ich mich im letzten Herbst an eine Gärtnerei, die sich auf das Überwintern von Exoten spezialisiert hat und in der ich bereits meine Citri sehr zufrieden überwintern ließ. Ich bekam auf meine Anfrage bezüglich der Überwinterungsbedingungen für Kakteen - hell, kühl, trocken - ein vertrauenswürdiges "kein Problem" versichert und gab meine Pflanzen ab.

Ihr ahnt schon, was kommt oder?

Um es kurz zu machen: im Frühjahr erhielt ich völlig nasse Pflanzgefäße. Die Hälfte der Kakteen konnte ich sofort entsorgen, denn die waren schon matschig. Ein Viertel hatte abgefaulte Wurzeln, der Rest war unnatürlich aufgepumpt. Ich war so geschockt, dass ich erstmal handlungsunfähig war und das Elend nur beseitigen wollte. Im Nachhinein bemerkte ich, dass mir sogar falsche Pflanzen untergeschoben wurden, weil schon in der Gärtnerei Verluste entstanden waren. Und man hat mich darüber nicht mal informiert! (Alle hier abgebildeten Kakteen gibt es nicht mehr.)


Mittlerweile stehen alle restlichen Exemplare in neuem Substrat. Verluste gibt es immer noch bei den "Entwurzelten". Aber ich konnte zumindest einen Teil der Wegwerfkakteen über Kindel retten. Hoffe ich zumindest, denn ob das alles was wird, wird sich erst noch zeigen. Bei Haage in Erfurt bestellte ich zum Trost ein paar Neue. Und ich habe dieses Jahr das erste Mal seit den 80ern wieder Samen ausgebracht!

Dienstag, 15. Juli 2008

Die verstrickte Dienstagsfrage

Bei meinen ersten Toe-up-Socken ist es mir beim Abketten passiert, dass der Rand zu fest wurde und ich nicht mehr in die Socke kam. Wie löst ihr das? Habt ihr eine spezielle Abkett-Taktik für Toe-up-Socken?

...fragte das Wollschaf in Woche 29/2008.

Obwohl ich noch nie eine Socke von der Spitze her gestrickt habe, würde ich sagen: beim Abketteln einfach locker bleiben.

(Nebenbei gesagt, wäre das angesprochene Problem auch der Grund, weshalb ich eine Socke immer vom Bund her stricken würde. Bisher jedenfalls...)

Donnerstag, 10. Juli 2008

k.d. in Kölle

Hmmmm... ich schwebe noch etwas.

Gestern war ich bei Frau lang im Kölner Theater am Tanzbrunnen. Das war unsere dritte Live-Begegnung. Sensationell ist diese Frau. Ich habe noch keine Sängerin erlebt, die andere mit einer so sanften wie enormen Stimmgewalt locker an die nächste Wand singen kann. Unterstützt von exzellenten Begleitmusikern brachte sie so ziemlich alle anwesenden Frauen zum Schwelgen. Wie es dem ca. 2%igen Männeranteil im Publikum ergangen ist, weiß ich leider nicht. Aber sie haben es gut überlebt - glaube ich...


Hier Summerfling hören & sehen. Go to k.d.'s website.

Mittwoch, 9. Juli 2008

Born to be Savage

Mein Mopped heißt auf deutsch übersetzt wild, ist aber eine Japanerin und nennt sich daher ganz englisch Savage (bitte nicht französisch aussprechen, sondern wirklich Säwätsch). Kein Wunder also, dass ich den Steppenwolf-Klassiker, den ich eigentlich überhaupt nicht leiden mag, in der Überschrift etwas anpassen musste.

Ich bin meiner kleinen Bollerkiste wirklich zugetan und war mit ihr am letzten Wochenende zum größten Savage-Treffen, das ich kenne. Ich bin seit dem ersten immer dabei gewesen und freue mich jedes Jahr auf ein Wiedersehen mit anderen Angefressenen. Dieses Mal konnte ich auch endlich meinen Savage-Kumpel, den Kunstschmied aus Finnland, persönlich kennen lernen. Er ist sage und schreibe 2500 Kilometer unterwegs gewesen, dabei quer durch Schweden, Dänemark und unser Deutschland getuckert. Unglaublich oder?


P.S.: Die neuen Schmiedsocken haben ihm übrigens sehr gut gefallen.

Dienstag, 8. Juli 2008

Die verstrickte Dienstagsfrage

Neulich las ich in einer Zeitung folgenden Tipp, kann es mir nicht vorstellen und möchte dazu die Meinung anderer hören. "Angora- oder Mohairwolle lässt sich leichter stricken, wenn man die Knäuel vorher über Nacht in einer Plastiktüte im Gefrierfach aufbewahrt?"

...fragte das Wollschaf in Woche 28/2008.

Я не знаю - Don't know - keine Ahnung. Angora habe ich das letzte Mal vor 20 Jahren verstrickt und wüsste nicht, dass ich damit überhaupt Schwierigkeiten gehabt hätte.

Donnerstag, 3. Juli 2008

Türwurst

Vor kurzem hatte ich es satt:

Bei uns muss immer die Badezimmertür ein wenig offen stehen, damit unsere vierbeinigen Familienmitglieder im Bedarfsfall an ihr Katzenklo kommen. So weit, so gut. Jetzt steht aber immer das Fenster auf Kippe, dann auch woanders und schon fängt diese Tür an zu bollern.

Da musste Abhilfe geschaffen werden. Unter anderem im Tierhandel gibbet für solche Angelegenheiten ein dickes Seilstück, das man an beide Türklinken hängen kann. Prima (und nicht neue) Idee, dachte ich. Das geht aber bestimmt auch aus Wollresten und kostet nichts zusätzlich. Also ran an die Nadeln und fix eine "AntiTürKnallWurstMitHenkeln" gezopft. Reis rein, Enden vernäht und fertig.

Bärengarne | Tom Exquisit | Farben 0003 & 0005

Dienstag, 1. Juli 2008

Die verstrickte Dienstagsfrage

Wann, wie und durch wen hast du stricken gelernt?

...fragte das Wollschaf in Woche 27/2008.

Zu Hause und in der 4. Klasse (das Fach nannte sich schlicht Nadelarbeit) durch meine Mutter (sie war zu dieser Zeit zufällig auch meine Schullehrerin).

Wie habe ich es gelernt??? Durch zuschauen, nachmachen und üben bis die Finger bluten? Ja, so muss es gewesen sein. (Bis auf die blutigen Finger, glaube ich.) Ich kann mich noch schwach an den rot-weiß gestreiften kurzärmeligen Pulli erinnern, den ich damals (mit Hilfe) strickte.